Die Psychologie durchdringt jeden Winkel unseres Alltags. Ob Sie mit einem anderen Menschen kommunizieren oder sich Gedanken über Familie oder Job machen, Ihre Psyche ist immer aktiv. Ihre Gedanken schießen mit 400 – 800 ms durch Ihren Kopf und lösen ggf. im ganzen Körper Reaktionen aus.

Selbst in der Nacht, wenn Sie schlafen, ist das Unbewusstsein hochaktiv. Die „Gedankenmüllabfuhr“ sortiert aus und geht mit dem Kehrbesen einmal durch Ihre Gedankenwelt. Was ist wichtig, was kann weg? So arbeitet das Unbewusste. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Bereiche des Thalamus und des Stammhirns gerade nachts besonders aktiv sind.

In meinem Vortrag erfahren Sie, wie Ihr Gehirn Erfahrungen abspeichert und welche Rolle Ihre Kindheit dabei spielt. Jede Art von Handlung setzt eine Ursache voraus. Die Wurzel unserer Probleme, Ängste und Konflikte tragen wir buchstäblich mit uns herum: in unserem Gehirn. Sie erfahren, wie Ihr Gehirn neue Nervenbahnen anlegt und was die Plastizität Ihres Gehirns ist.

Haben Sie gewusst, dass Ihr Gehirn ca. 100 Mrd. Nervenzellen hat. Jede dieser Nervenzellen hat zwischen 1.000 und 10.000 Kontaktstellen, den sogenannten Synapsen. Jede dieser Synapsen kann mit einer anderen Nervenzelle in Kontakt treten.

Martin Luther prägte mal ein Zitat, welches noch heute im Umlauf ist, was jedoch definitiv in den Papierkorb gehört. 

Was Hänschen klein lernt nimmer mehr, lernt groß Hans erst recht nimmer mehr. Das ist definitiv vorbei. Das Gehirn lernt jede Sekunde neues hinzu. So können Sie selbst bis ins hohe Alter z. B. eine Sprache lernen oder gar an der Universität studieren. 

Neugierig, wie Ihr Gehirn arbeitet?

Hier noch ein kleiner Auszug für Sie:

Amygdala: Zu Deutsch Mandelkern im Temporallappen. Die Amygdala ist maßgeblich an der Emotionsverarbeitung beteiligt. Sie reagiert bei sensorischen Reizen und löst ggf. die Emotion Angst aus.

Thalamus: Im Thalamus wird die Motorik und die Sensorik verarbeitet. Der Thalamus gilt auch das Tor zum Bewusstsein und ist die Türe zur Außenwelt.

Hippocampus: Schaltstelle des Limbischen Systems. Er ist auch in der Entscheidung beteiligt, welche neuen Gedächtnisinhalte gespeichert werden. Des Weiteren ist der Hippocampus an der Verstärkung der Angst beteiligt.

Hypothalamus: Ist wichtig für das autonome Nervensystem. Er regelt z. B. das Hungergefühl und steuert die Herzfrequenz und den Sexualtrieb. Hier werden auch Hormone für den Stoffwechsel produziert und ausgeschüttet.

Basalganglien: Werden benötigt, um eine willkürliche Bewegung in Gang zu bringen.

Limbisches System: Funktionseinheit im Großhirn, Mittelhirn und Hirnstamm. Das Limbische System ist nicht der Sitz der Emotionen. Hier werden Schmerzinformationen mit Emotionen verknüpft und zur Weiterverarbeitung an andere Areale weitergeleitet.  Das Limbische System besteht aus Hippocampus, Hypothalamus und der Amygdala.

Gen: Ist ein Abschnitt der DNA. In den Genen und somit in der DNA liegt das Erbgut des Menschen. Über Proteine wird das Gen in der DNA ausgelesen.

Epigenetik: Sitzt auf dem Gen in der DNA. Die Epigenetik kann ein Gen aktivieren oder deaktivieren.

Hirnstamm: Ist Sitz vieler motorischer und sensorischer Impulsgeber, z. B. Kaumuskel, oder das Gleichgewichtssystem. Er zeigt uns, wie unser Körper positioniert ist. Der Hirnstamm geht ins Rückenmark über.